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Lilly unter den Linden

Lilly unter den Linden

Voorhoeve, Anne C.
Niveau
Niveau 2
Jaar uitgave
2004
Uitgeverij
Ravensburger Buchverlag
Plaats
Ravensburg
Aantal pagina's
288
Genre
  • historischer Roman
Tags
  • DDR
Taalniveau
B2
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Over de auteur

Anne Charlotte Voorhoeve wurde 1963 im Westen Deutschlands geboren und wuchs dort auf. Seit 2000 ist sie freiberuflich tätig, davor war sie u.a. Redakteurin und Lektorin. Das Buch ist eine Bearbeitung des gleichnamigen Films (2002), nach dem Drehbuch der Voorhoeve. Das Buch wurde nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2005.

Inhoud

Nachdem ihre Mutter gestorben ist, bleibt die Tochter Lilly alleine zurück. Sie ist aber minderjährig. Lilly will nicht in eine Pflegefamilie, sie will bei ihrer Familie sein. Das ist aber problematisch, denn die Verwandten leben in der DDR. Lilly fährt rüber, und merkt, welche Unterschiede es zwischen Ost/West gibt. Lilly unter den Linden ist aus der Perspektive einer Westdeutschen geschrieben. Auf diese Weise wird das Bild der DDR von zwei verschiedenen Seiten gezeigt.

Leesaanwijzingen

Es handelt sich um das junge Mädchen Lilly, das schon früh verwaist ist, man mag sie. Die Geschichte wechselt dauernd zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Wie war das Leben der Mutter in der DDR, bevor sie in die BRD flüchtete? Welche Unterschiede gibt es zwischen dem Leben im Osten und Westen?

Om over na te denken

Durch dieTeilung Deutschlands wurden Familien getrennt. Welchen Effekt haben die unterschiedlichen Erfahrungen auf die Perspektive, die Ost- und Westdeutsche auf einander haben?
Kannst du dir vorstellen, ganz allein zu sein, ohne Eltern und Verwandtschaft? Kannst du dir vorstellen, wie das Leben eines Internatskindes ist?

Waardering

"Wenn du an der deutschen Nachkriegszeit interessiert bist, wird dir das Buch sicherlich gefallen. Die Geschichte ist allerdings nicht so sehr spannend geschrieben und in manchen Passagen passiert überhaupt nichts. Ich persönlich würde das Buch weiterempfehlen, weil die Handlung in dem spannenden historischen Zusammenhang steht und der Text Einblicke in die politischen Verhältnisse der Deutschen Demokratischen Republik vermittelt. Dieser Jugendroman ist gut zu lesen, die Schriftgröße ist optimal. Ich vermisse allerdings eine Karte, die die Landesgrenzen zu DDR-Zeiten darstellt. Auch Erklärungen zu damals gängigen Begriffen (was ist die NVA?) hätten nicht fehlen sollen. Ich selbst habe mit diesem Buch ein interessantes Stück Zeitgeschichte näher kennen gelernt und finde, dass diese Geschichte durchaus lesenswert ist."  (Luna Gräbner, Würzburg, in: lesepunkte 2, 2007, Nr. 3, www.lesepunkte.de/no_cache/persistent/artikel/5076, 3.8.2011)

"Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Ich habe etwas über das Leben und die Menschen in der damaligen Zeit gelernt. Das Buch war sehr spannend. Der Anfang des Buches hat mich sehr irritiert, da ich gar nicht verstanden hatte, was das mit der Buchbeschreibung (hinterer Buchdeckel) zu tun hatte. Ich hätte das Buch fast weggelegt, als ich angefangen hatte es zu lesen, aber mit der Zeit wurde das Buch immer spannender, aber es ist auch sehr traurig." (www.buecher.de)

 

Opmerkingen

zuerst 2002 als Film entstanden
als Bühnenstück 2009 realisiert

 

goethe

 




Leestips/meer weten

Klaus Kordon: Krokodil im Nacken. Gekürzte Schulausgabe (2008)
Gritt Poppe: Weggesperrt (2009)

Samengesteld door

Ewout van der Knaap

Aanbevolen

Opdrachten


Docenteninformatie

Anne Charlotte Voorhoeve (1963) ist seit 2000 freiberuflich tätig, davor war sie u.a. Redakteurin und Lektorin. Im Unterschied zu den Jugendromanen Krokodil im Nacken (Kordon), Weggesperrt (Poppe) und Der Klassenfeind und ich (Bollwahn), die alle von einem ostdeutschen Schriftsteller und aus der Perspektive von Jugendlichen, die in der DDR wohnen, geschrieben wurden, ist Lilly unter den Linden aus der Perspektive einer Westdeutschen geschrieben. Auch das Setting des Romans ist anders. Auf diese Weise wird das Bild der DDR von zwei verschiedenen Seiten gezeigt. Das Buch ist eine Adaption des gleichnamigen Films (2002), nach dem Drehbuch der Voorhoeve. Das Buch wurde für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2005 nominiert.

Inhalt

Lilly wurde im Westen geboren, ihre Mutter war aus der DDR geflüchtet. Lilly erzählt einem Kollegen die Geschichte wie sie, nach dem Tod ihrer Mutter, als Dreizehnjährige in die DDR übersiedelte. In der DDR ist das Leben ganz anders, so stellt sie fest. Sie nimmt Warenmangel, schlechte Wohnsituationen, Reiseeinschränkungen, politische Erziehung und die Rolle der Staatssicherheit wahr. Dennoch zeigt Lilly, dass das Leben in der DDR nicht nur schlecht ist. Die meisten DDR-Bürger sind die Situation, in der sie leben, gewöhnt. Sie haben in ihrem Land ihr eigenes Leben und ihre Familie.

Schwierigkeitsgrad

Literarisches Niveau: Lilly unter den Linden hat zu sehr Jugendbuch-Charakter, um über Niveau 2 hinauszugehen. Wegen der Struktur, des Inhalts und des Seitenumfangs tendiert das Buch aber zum Niveau 3-Titel. Der Leser mit Niveau zwei wird hauptsächlich Probleme mit der Struktur haben, da es viele Zeitsprünge im Buch gibt. Auch sind allgemeine DDR-Kenntnisse erforderlich.

Sprachliches Niveau: B2. Die Wortwahl und der Satzbau sind nicht immer einfach und alltäglich, und es muss ein Wörterbuch vorhanden sein.

Dimensionen

Indikatoren

Hinweise zu komplizierenden Faktoren

Allgemeine Voraussetzung (um den Text verstehen zu können)

Bereitschaft

Der Umfang von 288 Seiten mag abschrecken, die Kapiteleinteilung mildert die Hürde aber. Die Idee, dass ein junges Mädchen ganz autonom in die DDR reisen will, ist attraktiv. Die Figuren sind relativ normal.

Interessen

Gefallen wird vielen Lesern sicherlich die Selbständigkeit von Lilly und das Leben zwischen zwei Kulturen. Die Tatsachen, dass Lilly zuerst im Internat lebt und in die DDR geht, sind den meisten Schülern wohl nicht vertraut.

Allgemeinkenntnisse

Um die Geschehnisse zu verstehen, sollte man über ein wenig Grundwissen über die deutsch-deutschen Verhältnisse vor dem Mauerfall verfügen oder entwickeln wollen. Begriffe wie "»Prager Frühling«" (S. 41), "Gorbi, Glasnost und Perestroika" (S. 260) und "»Novemberrevolution«" (S. 272) kommen vor.

Spezifische kulturelle und literarische Kenntnisse

Das Buch gehört zur 'Wendeliteratur', im Sinne, dass das Leben in Deutschland vor und nach der 'Wende' aus der Perspektive der Nachwendezeit reflektiert wird. Es wird in einem Vergleich nur einmal auf das Märchen Dornröschen verwiesen, dies ist unproblematisch. Besondere kulturelle Kenntnisse werden nicht vorausgesetzt, der Leser wird aber literarische Techniken (Rückblenden und verschiedene Zeitschichten) beherrschen müssen.

Fertigkeit bezüglich
des Sprachgebrauchs
und des literarischen
Stils

Vokabular

Es werden zwar viele alltägliche Wörter verwendet, die in den meisten Fällen nicht nachgeschlagen werden müssen, da sie zu dem Basiswortschatz gehören sollten. Doch kommen auch öfters schwierigere Wörter vor wie "frenetisch" (S. 272) und "eine nebulöse Mischung" (S. 261). Auch kommt DDR-spezifisches vor: "Sicherheitszaun und Todesstreifen" (S. 146), der "Wartburg" (S. 218). Einige Wörter werden betont: "Aber mit Sicherheit blieben doch ausreichend erlaubte Bücher übrig" (S. 40).

Satzkonstruktion

Die Sätze sind nie störend lang. Teils ist auch die Dialogform in die erzählenden Sätze eingebaut. Lesezeichen signalisieren Unterbrechungen: "Verständigungsprobleme würden mir - ganz anders als bei einem Gespräch mit manchen Hessen, Bayern oder Schwaben -  hier nicht im Wege stehen." (S. 153)

Stil

Erzählt wird aus der Perspektive der älteren Lilly. Sie verwendet in der Darstellung viele Dialoge, um die Geschichte lebendiger zu machen: "Ich riss mich los. »Du hast gesagt, wenn ich Hilfe brauche, bist du für mich da!«, schrie ich ihn an." (S. 129) Der Text enthält immer Situationsbeschreibungen und Beschreibungen der Umgebung, die alle kurz gehalten sind und dem unerfahrenen Leser nicht überfordern werden.

Fertigkeit bezüglich der literarischen Verfahrensweise

Handlung

Die vielen Zeitsprünge erschweren die Lektüre, sie sind aber deutlich erkennbar. Beschreibungen und Gedanken gibt es häufig, aber die sind wichtig, um das Erzählte zu verstehen. Das Tempo liegt hoch, die Spannung zwischen Ost/West und die kuriose Lebensgeschichte der Lilly halten das Interesse des Lesers wach.

Chronologie

Die Geschichte ist hauptsächlich linear und damit fast chronologisch gestaltet. Durch die Komplikationen ist es notwendig, dass viele zusätzliche Informationen in den Rückblenden gegeben werden. Im Prolog wird man schon neugierig gemacht: was ist mit dieser Lilly? Wieso hat sie nur kurz in der DDR gewohnt? Damit ist die Aufmerksamkeit des Lesers auf die wichtigsten Geschehnisse in dieser Geschichte gelenkt. Der Text ist eine Rahmenerzählung. Im Prolog, mehr als zehn Jahre nach der Wende, ist Lilly etwa 26 Jahre. Sie erzählt einem Kollegen ihre Geschichte, die sie in den Kapiteln 1 bis 21 beschreibt. Auch das erste Kapitel gehört noch zu der Ausgangssituation. Lilly beschreibt hier die Situation bevor ihre Mutter stirbt. Die Komplikation fängt an als Lilly dreizehn Jahre alt ist und sie Vollwaise wird. Der Epilog beschreibt im Zeitraffer das letzte Jahrzehnt dieser Geschichte. Lilly erzählt über die Zeit des Mauerfalls, in der sie zu ihrer Familie in Ostdeutschland übersiedelt. Mit dem Wendepunkt erfolgt auch die Auflösung.

Erzählstränge

Der Aufbau des Textes (Prolog, Erinnerungen von Lilly mit von ihr dargestellten eingeschobenen Erinnerungen der Mutter, Epilog) ist relativ klar und dürfte Lesern auf Niveau 3 keine Probleme bereiten; Lesern auf Niveau 2 stört die Struktur, obwohl sie vom Medium Film bekannt ist. Die Binnenerzählung spielt im Jahre 1988 und hat mehrere Rückblenden auf die Zeit, in der Lillys Mutter aufwächst, die siebziger Jahre. Die historische Zeit und die sozialen Umstände spielen für den Handlungsverlauf und die verschiedenen Figuren im Buch eine wichtige Rolle. Die Rahmenerzählung spielt in einem historischen Museum in Köln, in dem Lilly als Volontärin arbeitet. Nach der Party, auf der sie ihrem Kollegen ihre Geschichte erzählt, fahren sie nach Jena. Die Binnenerzählung beschreibt Lillys Geschichte, die sich im geteilten Deutschland abspielt. Lilly beschreibt zuerst ihr Leben in Hamburg und anschließend ihren Aufenthalt in Jena. Auch der Grenzübergang in Berlin ist ein wichtiger Schauplatz der Erzählung.

Perspektive(n)

Direkt im Prolog wird klar, dass eine Ich-Erzählerin erzählt und die Sicht begrenzt ist. "Aber auch der Erzählrahmen spielt dabei eine Rolle, weil damit die Perspektive einer erwachsenen Figur z.B. auch in Erzählkommentaren eingebracht werden kann, die Einsichten und Wertungen vermittelt, die von der gut dreizehn Jahre alten Ich-Figur der Binnenerzählung nicht glaubwürdig hätten vermittelt werden können" (Jonas 2008: 82).

Bedeutung(sschichten)

Die Geschichte hat ein teilweise geschlossenes, aber auch teilweise offenes Ende. SchülerInnen werden sich Gedanken machen über die politische Lage vor November 1989 und das besondere Leben der Lilly.

Fertigkeit bezüglich der literarischen Figurengestaltung

Charaktere

Der einzige runde Charakter im Roman ist Lilly, die Hauptfigur.  Alle Informationen, die man über die Nebenfiguren erhält, bekommt man aus Lillys Perspektive.

Zahl der Figuren

Die Zahl der Figuren ist überschaubar. Die Mutter von Lilly ist für die Vermittlung des DDR-Alltags wichtig, mehrmals blickt Lilly auf die Geschichte, die ihre Mutter über ihre eigene Kindheit in der DDR erzählt, zurück. Eine andere wichtige Nebenfigur ist Lillys Tante Lena, die, nachdem Lillys Mutter gestorben ist, die einzige lebende Verwandte ist. Zwei andere Nebenfiguren sind Lenas Tochter Katrin und Lenas ehemaliger Partner Bernd Hillmer, der Lilly ein Besuchervisum für die DDR besorgt. Frau Gubler vom Jugendamt und Lillys Freundin Meggi vertreten die Westdeutschen. Sie leben im Westen und haben, wie viele dort, kein richtiges Bild  vom Leben in der DDR.

Verhältnisse

Psychologisch komplizierend ist, dassKatrin sich sehr abweisend gegenüber Lilly verhält, aber dies wird gelöst. Lilly versteht nicht warum die Situation so gespannt ist. Erst später erfährt sie, dass die Flucht der Mutter für die zurückgebliebenen Verwandten nicht ohne Folgen war. Katrin machte Lillys Mutter Vorwürfe für die drei Jahre, die sie im Heim verbringen sollte und reagierte das auf Lilly ab. Am Ende der Geschichte versöhnen sie sich aber, weil sie einsehen, dass sie identische Probleme haben. Sie fühlen sich einsam.

benutzte Quellen

Hartmut Jonas: Wir sind kein Volk - oder? Grenzüberschreitungen in Lilly unter den Linden von Anne C. Voorhoeve und in Jügendbüchern von Jana Hensel, Klaus Kordon und Katja Hildebrand. Unterrichtsvorschläge für die Klassen 8 und 9. In: Josting, Petra; Clemens Kammler; Barbara Schubert-Femy, (Hrsg.) Literatur zur Wende: Grundlagen und Unterrichtsmodelle für den Deutschunterricht der Sekundarstufen I und II. Baltmannsweiler: Schneider-Verl. Hohengehren 2008, S. 72-90.

Clemens Kammler: Das Thema Wende in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. In: Josting, Petra; Clemens Kammler; Barbara Schubert-Femy, (Hrsg.) Literatur zur Wende : Grundlagen und Unterrichtsmodelle  für den Deutschunterricht der Sekundarstufen I und II. Baltmannsweiler: Schneider-Verl. Hohengehren 2008, S. 28-38.

T.F. Grub: Wende" und "Einheit" im Spiegel der deutschsprachigen Literatur; Bd. 1: Untersuchungen. Berlin: Walter de Gruyter 2003.

relevante Quellen

Didaktische Materialien: Brigitta Reddig-Korn (Hrsg.) (2006) Materialien zur Unterrichtspraxis. Ravensburg: Ravensburger Buchverlag.
Lesung: Anne Charlotte Voorhoeve (2009) Lilly unter den Linden: gekürzte Lesung 280 m. Hamburg: Hörbuch Hamburg.
Film: Erwin Keusch (2002) Lilly unter den Linden. arte/MDR.