
Herrn Kukas Empfehlungen
- Niveau
- Niveau 3
- Jaar uitgave
- 1999 [diese Edition 2004]
- Uitgeverij
- Piper
- Plaats
- München
- Aantal pagina's
- 251
- Genre
-
- schelmenroman
- Tags
-
- Reiselust
- Taalniveau
- B2
Over de auteur
Radek Knapp ist ein österreichischer Schriftsteller und wurde 1964 in Warschau geboren, wo er bei seinen Großeltern aufwuchs. 1976 folgte er seiner Mutter nach Wien, wo er Philosophie studierte und sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser hielt. Sein Erzählband Franio wurde 1994 mit dem Aspekte-Literaturpreis ausgezeichnet, 2005 publizierte er den ironischen Reiseführer Gebrauchsanweisung für Polen. 2008 wurde Herrn Kukas Empfehlungen von Darius Gajewski verfilmt.
Inhoud
In 28 Episoden werden die Abenteuer des 18-jährigen polnischen Waldemar erzählt, der sich aufmacht, um den goldenen Westen, genauer gesagt Wien, zu entdecken. Bevor Waldemar sich auf die Reise macht, holt er sich bei seinem Nachbarn Herrn Kuka gegen eine Flasche Wodka Empfehlungen und Ratschläge über Wien ein. Herr Kuka gibt Waldemar vier Lektionen mit auf seinen Weg gen Westen. Es ist der Beginn von Waldemars Abenteuer durch das er mit mehr Glück als Verstand stolpert…
Leesaanwijzingen
Stell dich auf Ironie ein!
Om over na te denken
Welche Rolle spielt die Satire in Knapps Roman? Inwieweit und wann genau ist Waldemar naiv? Aus welcher Perspektive wird Wien gesehen? Wo haben in ihr Polen und Juden ihren Platz? Welche Elemente eines Schelmenromans kann man in Knapps Roman wiederfinden? Kann man von Waldemar als "polnischen Simplicissimus" reden?
Waardering
"ich war zwar am anfang etwas skeptisch, weil ich es für die abendschule (deutschunterricht) lesen muss. aber ich war positiv überrascht. am anfang fängt es halt normal an, aber umso weiter ich mit dem lesen kam umso weniger wollte ich aufhören. es ist spannend, es hat witz und es ist etwas sarkasmus dabei. ich bin eigentlich kein buchleser, aber ich kann dieses buch nur weiterempfehlen. mir persönlich hat es sehr gut gefallen." (Roman, 17.10.2010, www.amazon.de/gp/pdp/profile/AWZ6U7T1N2WXO)
"Herrn Kukas Empfehlungen ist ein sehr nettes und unterhaltsames Buch. Selbst nach mehrmaligem lesen wird man nicht so schnell die Lust daran verlieren und es immer wieder gern in die Hand nehmen." (S. Robert, 7.10.2009, www.amazon.de/review/R33U6SNVE3HZ2I)
"Das Buch gibt einen humorvollen Einblick in die Welt eines Ausländers in Österreich. Ich habe das Buch erst gekauft, nachdem ich Auszüge davon bei einer Lesung von Radek Knapp gehört hatte. Ich wurde nicht enttäuscht und mittlerweile hat meine ganze Familie dieses Buch verschlungen." (L. Negrin, 13.03.2009, www.amazon.de/review/R128MG4QBW1WZ1)
Opmerkingen
2008 verfilmt
Leestips/meer weten
Arno Geiger: Es geht uns gut (2005)
Rolf Lappert: Pampa Blues
(2012)
Aanbevolen
Opdrachten
Docenteninformatie
Radek Knapp wurde 1964 in Warschau geboren.
Seit 1976 lebt er in Wien, wo er Philosophie studierte und sich als
Tennislehrer, Saunaaufgießer und Würstchenverkäufer über Wasser
hielt. 1994 erschien sein Erzählband Franio, für den er
den "aspekte"-Literaturpreis erhielt. 2008 wurde Herrn Kukas
Empfehlungen von Darius Gajewski verfilmt. Der Roman gehört zu
den erfolgreichsten Longsellern des Verlags. Der Autor lebt als
freier Schriftsteller in Wien und in der Nähe von Warschau. Weitere
Veröffentlichungen aus seiner Feder sindEin Bericht(1989),
Entre à l'orange (1996), Papiertiger (2003),
Gebrauchsanweisung für Polen (2005) und Reise nach
Kalino (2012).
Inhalt
"In 28 Episoden werden die Abenteuer des 18-jährigen polnischen
Waldemar erzählt, der sich aufmacht, um den goldenen Westen,
genauer gesagt Wien, zu entdecken. Bevor Waldemar sich auf die
Reise macht, holt er sich bei seinem Nachbarn Herrn Kuka gegen eine
Flasche Wodka Empfehlungen und Ratschläge über Wien ein. Herr Kuka
gibt Waldemar vier Lektionen mit auf seinen Weg. Aber die
Wirklichkeit ist halt nicht wie man es vorher erwartet. Der
Dream Travel-Reisebus ist wie ein umgestürzter
Kühlschrank, voll mit Wodka, Krakauer Würsten und Leuten die sich
mysteriös verhalten. Und in Wien warten noch viel mehr
Enttäuschungen. Doch mit ein wenig Glück und Hilfe gelingt es
Waldemar den Schwierigkeiten den man als Außenseiter (gerade als
Pole) begegnet standzuhalten. Traumreise, Abenteuerreise oder sogar
Bildungsreise: sicher ist, dass die Reise nicht umsonst war."
Schwierigkeitsgrad
Literarisches Niveau: Der Roman ist von der Konstruktion
her als leicht zu bezeichnen: eine Ich-Figur erzählt in der
Retrospektive von seiner Reise in den "Westen" und die Abenteuer
die er in Wien erlebt. Die Erzählung handelt von einer
realistischen Erfahrung die fast jeder - auf welcher Art auch immer
- schon gemacht hat: ein Außenseiter zu sein. Bloß die
Darstellungsweise wirkt komplizierend. Der Stil ist naiv-ironisch
und man findet viele Übertreibungen oder gar Grotesken. Die fast
kindischen Beobachtungen der Ich-Erzähler erleichtern einerseits
die Lektüre für Schüler, aber machen es andererseits schwerer zu
begreifen was eigentlich ausgesagt wird. Desto mehr man das Spiel
mit den Stereotypen und die Perspektive des Andern zu durchschauen
versteht, desto interessanter (und lustiger) wird der Roman.
Letzten Endes ist das Buch aber vor allem unterhaltsam, und keine
unerschöpfliche Quelle für eingehende Analyse.
Sprachliches Niveau: Obwohl die Satzkonstruktion nicht allzu
kompliziert ist, und meistens Präteritum verwendet wird, erhöht der
ironische Schreibstil das sprachliche Niveau. Die Beschreibungen
sind oft witzig anstatt direkt und sachlich, und man muss schon
über eine gewisse Vertrautheit mit der deutschen Sprache verfügen,
um die ironischen Beschreibungen verstehen und schätzen zu
können.
Dimensionen |
Indikatoren |
Hinweise zu komplizierenden Faktoren |
Allgemeine Voraussetzung (um den Text verstehen zu können) |
Bereitschaft |
Es lässt sich leicht mit dem Protagonisten - der eine Reise ins "Westen" macht - identifizieren: im Grunde genommen ist es ein lustiger Reisebericht, also die Bereitschaft wird sich leicht finden lassen. |
Interessen |
Jeder wird sicherlich mal eine Reise gemacht haben und die Unterschiede mit der Heimat wahrgenommen haben. Zudem wird im Buch von einer abenteuerlichen Reise berichtet; das Interesse der Schüler dürfte leicht geweckt sein. |
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Allgemeinkenntnisse |
Allgemeinkenntnisse sind kaum gefragt, höchstens muss man eine Ahnung haben, dass Polen nicht immer zur EU gehörte, und dass es gewisse Unterschiede zwischen "Westen" und "Osten" gab und gibt. |
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Spezifische kulturelle und literarische Kenntnisse |
Wie oben schon erwähnt hilft es, wenn man etwas von der europäischen Geschichte und vom eisernen Vorhang weiß; außerdem wird die Geschichte umso lustiger wenn man Wien kennt. Literarisches Wissen ist nicht erforderlich, bloß muss man Ironie erkennen und verstehen können. |
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Fertigkeit bezüglich des Sprachgebrauchs und des literarischen Stils |
Vokabular |
Das Vokabular ist nicht allzu schwierig; umgangssprachlich und wenig abstrakt. Nur die witzige Schreibart führt oft dazu, dass nicht die üblichen Wörter und Umschreibungen verwendet werden. |
Satzkonstruktion |
Es gibt relativ kurze Sätze; es wird im Präteritum berichtet, ab und zu wird der Konjunktiv verwendet. Wenn die Sätze mal länger sind, dann handelt es sich meistens um Aufzählungen oder ähnliche unkomplizierte Konstruktionen. |
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Stil |
Der Stil ist naiv-ironisch; das erschwert die Lektüre für nicht-Muttersprachler. Eine gewisse Vertrautheit mit der Sprache ist erforderlich, damit man die Ironie verstehen und schätzen kann. Es wird ohne Umschweife erzählt. Dialoge werden direkt wiedergegeben. |
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Fertigkeit bezüglich der literarischen Verfahrensweise |
Handlungsdichte |
Der Roman ist wie ein Abenteuerroman, und es werden also viele Abenteuer erlebt, die nicht alle in einem deutlichen Zusammenhang stehen. Manche Wendungen sind unerwartet. Diese "Schnelligkeit" macht es spannend, könnte aber auch verwirrend wirken. |
Chronologie |
Die Erzählstruktur ist unkompliziert und linear: der Ich-Erzähler blickt zurück auf seine Reise und nur ab und zu fließt etwas was nicht zu dem Zeitpunkt gehört in die Erzählung hinein. |
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Erzählstränge |
Es gibt nur einen Erzählstrang. |
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Perspektive(n) |
Sich in die Perspektive des jungen Polen hineinzuversetzen wird nicht für jeden selbstverständlich sein. Jedoch erleichtert seine Naivität dies. Gerade diese Perspektive macht das Buch so interessant: der Blick des "Andern". Aber der Leser muss sich schon einigermaßen dieser Subjektivität bewusst sein: für einen ungeübten Leser vielleicht zu viel gefragt. |
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Bedeutung(sschichten) |
In literarischem Sinne ist die Geschichte ziemlich unkompliziert; eine weitgehende Interpretation wird nicht zur Aufdeckung interessanter Bedeutungsschichten führen. Die Konstruktion als Schelmenroman könnte allerdings in diesem Bezug interessant sein, vor allem ab N5. |
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Fertigkeit bezüglich der literarischen Figurengestaltung |
Charaktere |
Der anfangs naive Ich-Erzähler macht eine bescheidene Entwicklung durch; aber inwiefern seine Reise eine Bildungsreise war ist für Leser ab N4 eine interessante Frage. Es gibt einige Figuren von denen die Charaktere nur ansatzweise skizziert werden. Sie sind innerhalb des Romans keine wirklichen Charaktere, aber auch nicht als Typisierungen zu umschreiben. Hier scheint der Autor bewusste Leerstellen geschaffen zu haben, die zum Nachdenken anregen. Daneben gibt es wohl auch sehr stereotype Figuren. |
Zahl der Figuren |
Es gibt ziemlich viele Figuren, alle mit ihren eigenen Geschichten und Eigenartigkeiten; für manche Leser könnte das verwirrend sein. |
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Verhältnisse |
Die Verhältnisse zwischen den Figuren sind als herkömmlich zu bezeichnen: Helfer und Widerstreber; Liebe und Freundschaft. |
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benutzte Quellen |
Radek Knapp - Herrn Kukas Empfehlungen, München 2001. |
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relevante Quellen |
Enisa Baraković, Exilliteratur in der Gegenwart. Das literarische Schaffen bosnischer und polnischer Autoren im Exil, Diplomarbeit Universität Wien (2009) (http://othes.univie.ac.at/8475/1/2010-02-12_0309377.pdf); Perlentaucher: http://www.perlentaucher.de/buch/radek-knapp/herrn-kukas-empfehlungen.html |
Verarbeitung und Vertiefung
Das Potential des Buches liegt vor allem in das Entdecken der
fremden Perspektive und die Subjektivität. Auch das Spiel mit den
Stereotypen und Klischees ist ein interessanter Ansatz; es eignet
sich perfekt für Schüler, die zur kritischen Reflektion fähig sind,
d.h. N4-Leser. Es gibt einige Sachen die weitere Interpretation
erfordern, aber es ist in literarischem Sinne eher leichte,
unterhaltsame Kost. Durch die Unterhaltsamkeit könnte es sogar für
den N2-Leser zu einer positiven Leseerfahrung führen;
vorausgesetzt, dass der Schüler im sprachlichen Bereich schon
fortgeschritten ist, sonst wird er über den ironischen Stil
stolpern.
Der Handlungsaufbau ist ziemlich konventionell und dazu entspricht
das Buch verschiedenen Merkmalen eines Schelmenromans. Dadurch wäre
das Buch ein guter Anlass, die Schüler mit literarischen
Konventionen und Gattungen vertraut zu machen, damit sie sich gen
N5 bewegen.
Es gibt einige Leerstellen im Buch die von N4-Lesern weiter
interpretiert werden könnten, z.B. das Niveau der Figuren und ihre
Motiven, oder das leicht verwirrende Ende der Geschichte.
Auf jeden Fall ist das Buch eine vernünftig konstruierte Anregung,
die eigenen Vorurteile aufzudecken: ab N2 würde das Buch sich dafür
eignen, aber mäßige Leser müssten schon begleitet werden.