Dimensionen
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Indikatoren
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Hinweise auf komplizierende Faktoren
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Allgemeine Voraussetzung (um den Text verstehen zu können)
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Bereitschaft
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Dass die Hauptfiguren sich ungefähr im gleichen Alter wie die Zielgruppe des Textes selbst befinden, könnte die SchülerInnen zur Lektüre einladen. Auch die spannungs- und temporeiche Handlung sowie die psychologische Ebene des Textes dürften zum Weiterlesen motivieren. Die weibliche Protagonistin wird vermutlich vor allem Mädchen ansprechen.
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Interessen
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Der Text eignet sich in besonderem Maße für SchülerInnen mit Interesse an Kriminal- und Liebesgeschichten. Darüber hinaus wird das Thema ‚Mobbing‘ mitsamt seinen schwerwiegenden Folgen thematisiert.
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Allgemein-wissen
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Das Thema ‚Mobbing‘ im Zusammenhang mit der ungewollten Veröffentlichung von privaten Daten sollte einer Großzahl der SchülerInnen vertraut sein. Weitere Vorkenntnisse sind zur Lektüre des Textes nicht erforderlich.
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Spezifische kulturelle und literarische Kenntnisse
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Das Buch handelt von konkreten, alltäglichen Themen aus der Erlebniswelt der Jugendlichen. Der Text weist keine spezifischen historischen oder kulturellen Bezüge auf und benötigt daher auch keine spezifischen Vorkenntnisse. Literaturtheoretische Grundkenntnisse zur Chronologie und Erzählperspektive können die Lektüre bereichern, sind allerdings nicht zwingend erforderlich.
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Fertigkeit bezüglich des Sprachgebrauchs – vgl. GeR (ERK)- und des literarischen Stils
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Vokabular
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Das Buch ist in einer gut verständlichen, der Zielgruppe angemessenen Alltagssprache geschrieben. Schwierige Wörter kommen kaum vor. Mitunter bedient der Text sich jugendsprachlicher Ausdrücke und Redewendungen, die niederländischen LernerInnen nicht bekannt sein könnten. Diese können jedoch ohne Weiteres nachgeschlagen werden.
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Satz-konstruktion
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Der Satzbau weist im Allgemeinen nur eine geringes Maß an Komplexität auf. Es werden vor allem Hauptsätze oder Konstruktionen mit einfachen Nebensätzen verwendet, die überwiegend dem alltagssprachlichen Register entstammen. Für SchülerInnen auf dem Niveau B1 sollte dieser Aspekt, ebenso wenig wie die gut lesbaren Dialoge, für keine Verständnisschwierigkeiten sorgen. Auch der vereinzelte Gebrauch des Konjunktivs behindert den Lesefluss nur unwesentlich.
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Stil
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Der spannende Erzählstil des Textes ist der Zielgruppe angemessen. Die LeserInnen nehmen aufgrund der Schilderung aus der Ich-Perspektive direkt an der Handlung sowie den Wahrnehmungen und Gedanken der Hauptfigur teil, wodurch ein Gefühl der Nähe zum Geschehen entsteht. Eva stellt viele Vermutungen in Form von Monologen an und lässt die LeserInnen so unmittelbar an ihrem Unbehagen teilhaben. Unterbrochen werden die Überlegungen Evas durch umfangreiche Dialoge, die syntaktisch knapp und in Jugendsprache gehalten sind. Am Höhepunkt der Erzählung, wechselt die Protagonistin vom Präteritum zum Präsens. Dies hat den Effekt, dass der Leser jegliche Distanz zum Geschehen verliert und atemlos weiterliest. Gegen Ende des Textes wirkt die Sprache abgehackt und atemlos. Als LeserIn fühlt man den Schwindel und die Enge der Hauptfigur.
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Fertigkeit bezüglich der literarischen Verfahrensweise
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Handlungs-dichte
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Der Einstieg in die Handlung verläuft zügig und nach einer kurzen Vorgeschichte werden die LeserInnen mitten ins Geschehen hineingezogen. Die äußere Handlung wird dabei stets von den inneren Monologen der Hauptfigur begleitet; die äußeren Indizien mischen sich mit Evas Deutungen. Fast alle Figuren werden im Laufe der Handlung wechselnd zu Verdächtigen und Eva zweifelt immer mehr an der Rechtschaffenheit ihres Freundes Julian. Mit Hilfe der im Text angewandten Erzähltechnik nehmen die LeserInnen unmittelbar an diesen Gefühlsschwankungen der Protagonistin teil. Die temporeich und spannend geschriebene Geschichte weist somit eine vergleichsweise hohe Handlungsdichte auf und fesselt die jugendlichen LeserInnen vom Anfang bis zum Ende.
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Chronologie
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In Form eines Rückblicks erzählt die Protagonistin von ihren Erlebnissen während eines Kurzurlaubs mit ihrem festen Freund Julian. Dieser Zeitraum umfasst 4 Tage, wodurch die erzählte Zeit länger ist als die Erzählzeit (Zeitraffung). Die Geschehnisse werden chronologisch geschildert, wobei die Beschreibung dieser Ereignisse regelmäßig von Gedanken und Rückblenden der Protagonistin in die Vergangenheit unterbrochen werden. Im letzten Kapitel wird deutlich, dass Eva all diese Erlebnisse in einem Gespräch ihrem Therapeuten Herrn Fuchs geschildert hat. Diese Gespräche bilden eine Art Rahmenhandlung, welche die Entwicklung Evas widerspiegeln.
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Erzählstränge
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Bei dem Haupterzählstrang der Geschichte handelt es sich um die Kriminal- und Liebesgeschichte geschildert aus der Perspektive der Protagonistin Eva. Eine Art Rahmenhandlung bilden die Rückblicke auf die Gespräche mit Evas Psychologen Fuchs, die immer wieder in die Handlung eingeflochten werden. Dies zu durchschauen, sollte für LeserInnen auf Niveau 2 zu bewerkstelligen sein.
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Perspektive(n)
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Die Schilderung der Ereignisse aus der Retrospektive der Hauptfigur sorgt dafür, dass diese mehr weiß als die Figuren selbst. Dies wird allerdings nur an wenigen Stellen des Textes deutlich. Eva erzählt im Präteritum, nur am Ende wechselt sie zum Präsens, wodurch sich die Distanz zum Gelesenen verringert. Da ihre Sicht auf die Geschehnisse ist realistisch und nachvollziehbar sind, sollte es den SchülerInnen nicht schwer fallen, den Schilderungen der Protagonistin zu folgen.
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Bedeutung-
(sschichten)
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Der Text umspannt einige verschiedene Themen, ist jedoch bezüglich seiner Komplexität übersichtlich und der Zielgruppe angemessen. Der Text ist dem Genre Thriller zuzuordnen, in welchem nebenbei auch Aspekte aus der Lebenswirklichkeit von Jugendlichen behandelt werden. Themen wie Freundschaft, Gruppenzwang, Liebe, Vertrauen und Vertrauensverlust, Unsicherheit, Selbstzweifel und Mobbing werden im Roman ausführlich behandelt. Hierfür sind keine Vorkenntnisse erforderlich.
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Fertigkeit bezüglich der literarischen Figure-ngestaltung
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Charaktere
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Die Figuren befinden sich ungefähr im Alter der SchülerInnen selbst. Die unterschiedlichen Charaktere sind realistisch dargestellt, somit auch für LeserInnen auf den niedrigen Niveaus nachvollziehbar und bieten ausreichend Möglichkeiten zur Identifikation.
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Zahl der Figuren
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Eva steht im Mittelpunkt der Geschichte. Neben ihrem festen Freund Julian ist die Zahl der weiteren zur Handlung beitragenden Personen überschaubar. Zu den Nebenfiguren zählt Julians engerer Freundeskreis (Chris, Dustin, Mickey, Laura, Olga und Esra), Mirko und sein Vater sowie der Therapeut Dr. Fuchs.
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Verhältnisse
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Die Beziehungen der Figuren untereinander werden anschaulich und leicht verständlich geschildert. Auch wenn sich die Beziehungen im Laufe der Handlung verändern, bleibt diese Entwicklung immer nachvollziehbar.
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benutzte Quellen
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Dunker, Kristina: Schwindel. München, 2015
https://www.dtv.de/_files_media/downloads/unterrichtsmodell%2Dschwindel-78219-38.pdf
https://www.dtv.de/buch/kristina-dunker-schwindel-78219/
www.kristina-dunker.de
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relevante Quellen
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