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Das Muschelessen

Das Muschelessen

Vanderbeke, Birgit
Niveau
Niveau 3
Jaar uitgave
1990
Uitgeverij
Buchners Schulbibliothek der Moderne
Plaats
Bamberg
Aantal pagina's
112
Genre
  • Psychologischer Roman
Tags
  • Familie (2)
  • Recht und Gerechtigkeit
  • Identität
Taalniveau
B2
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Over de auteur

Birgit Vanderbeke (1956-2021) studierte Jura und Romanistik in Frankfurt am Main. Sie lebte seit 1993 in St. Quentin-la-Poterie (Languedoc, Südfrankreich). 2002 erschien ihre Gebrauchsanweisung für Südfrankreich. Mit einem Auszug aus ihrem literarischen Erstling, der Erzählung Das Muschelessen (erschienen im Berliner Rotbuch Verlag), gewann sie 1990 den Ingeborg-Bachmann-Preis in Klagenfurt. Sie schrieb mehrere Romane, u.a. Wer denn noch lachen kann (2017) und Alle, die vor uns da waren (2020).

Opmerkingen

goethe




Aanbevolen

Opdrachten


Niveau 2 - Opdrachten

Buch Vanderbeke, Birgit Das Muschelessen
NummerN2/1
Niveau2
Studienlast10 Minuten
Arbeitsformindividuell
FokusHandlung
Lernziele

Zusammenhänge erkennen

Aufgabe

Kreuze jeweils an, was auf die Erzählung zutrifft und erwähne die Seitenzahl der gefundenen Stelle.

 

Aussage

Stimmt
(Seitenzahl erwähnen)

stimmt nicht

Der Vater hat die Flucht aus der DDR genauestens geplant.

 

 

Die Mutter ist wesentlich jünger als der Vater.

 

 

Der Sohn denkt öfter daran, aus dem Fenster zu springen.

 

 

Der Vater hört gern Verdi-Opern.

 

 

In der Zeit der Flucht erlitt die Mutter eine Fehlgeburt.

 

 

Die Tochter spielt Geige.

 

 

Der Vater schämt sich für seine eigene Mutter.

 

 

Der Vater geht nur zu klassischen Konzerten, weil sich dort seine Kollegen treffen.

 

 

Die Mutter ist religiös.

 

 

Die Tochter schmeißt die Muscheln letztlich in den Müll.

 

 

Erstellt vonEwout van der Knaap
Buch Vanderbeke, Birgit Das Muschelessen
NummerN2/2
Niveau2
Studienlast2
Arbeitsformin Zweiergruppen
FokusSprache
Lernziele

Funktion der sprachlichen Gestaltung erkennen

Aufgabe

Es ist dir wohl aufgefallen, dass das Buch Das Muschelessen ziemlich lange Sätze hat. Warum hat die Schriftstellerin sich die Mühe gegeben, solche Sätze zu bilden?

  1. Formuliert gemeinsam die Sätze von S. 14, Z.1 bis S.15, Z.25 in parataktische Sätze um (einfache Hauptsätze ohne Nebensatz).
  2. Lest euch, nachdem ihr alle Sätze umformuliert habt, erst die originale Version, danach eure neue Version durch.
  3. Was denkt ihr von den beiden Versionen? Gibt das eine ein anderes Bild der Situation als das andere?
  4. Welche Version gefällt euch am besten? Warum?
Erstellt vonDaan Willebrands
Buch Vanderbeke, Birgit Das Muschelessen
NummerN2/3
Niveau2
Studienlast1
Arbeitsformindividuell
FokusFiguren
Lernziele

Charakterisierung der Vaterfigur

Aufgabe

Der Vater in Das Muschelessen ist kein sympathischer Mann. Sein Benehmen lässt sich als tyrannisch bezeichnen, da er seine Familie unterdrückt. Begründe oder widerlege mit Hilfe von Beispielen aus dem Buch die folgenden Aussagen über den Vater. Gib pro Aussage zwei Beispiele, warum die Aussage (nicht) stimmt.

  1. Er ist ein verständnisvoller Mann.
  2. Er liebt seine Mutter.
  3. Er ist ein egoistischer Mann.
  4. Er ist stolz auf seine Kinder.
  5. Er schätzt die Arbeit seiner Frau.
Erstellt vonDaan Willebrands
Buch Vanderbeke, Birgit Das Muschelessen
NummerN2/4
Niveau2
Studienlast1
Arbeitsformindividuell
FokusVerhalten
Lernziele

Eigene Meinung formen

Aufgabe

In Das Muschelessen zwingt der Vater seiner Familie seine eigenen Regeln auf, gemäß seiner Vorstellung von der idealen Familie. Dies hat bestimmte Folgen für seine Familie. 

1. Was könnte der Grund dafür sein, dass der Vater eine "richtige Familie" haben will?

2. Ist die Macht, die der Vater in seiner Familie ausübt, deiner Meinung nach glaubwürdig? Warum (nicht)?

3. Verstehst du die Haltung der Mutter in der Familie? Warum lehnt sie sich nicht gegen den Vater auf?

4. Was ist die Bedeutung des Wegwerfens der Muscheln und das Trinken des Weins? Was sagt dir das über die Haltung der Familie dem Vater gegenüber?

Erstellt vonDaan Willebrands

Niveau 3 - Opdrachten

Buch Vanderbeke, Birgit Das Muschelessen
NummerN3/1
Niveau3
Studienlast2
Arbeitsformindividuell und in Zweiergruppen
Fokusoffenes Ende
Lernziele

Kreativ schreiben

Aufgabe

Das Muschelessen hat kein geschlossenes, sondern ein offenes Ende. Das heißt, man erfährt nicht, wie die erzählte Geschichte endet.

Individuell:

1. Was für einen Effekt hat das offene Ende auf dich?

2. Was hältst du von diesem offenen Ende? Begründe deine Antwort

In Zweiergruppen:

3. Es gibt mehrere Möglichkeiten für ein geschlossenes Ende der Geschichte. Einige Möglichkeiten sind:

         - Die Mutter geht ans Telefon.

         - Der Vater kommt nach Hause.

         - Es wird deutlich, dass der Vater nie nach Hause kommen wird.

Wählt eine der oben genannten Möglichkeiten und schreibt zu zweit ein abschließendes Ende für die Geschichte (ca. 100 Wörter).

Erstellt vonDaan Willebrands
Buch Vanderbeke, Birgit Das Muschelessen
NummerN3/2
Niveau3
Studienlast2
Arbeitsformindividuell
FokusChronologie
Lernziele

Chronologie und ihre Bedeutung im Werk feststellen

Aufgabe

In Das Muschelessen wird die Geschichte aus dem Blickwinkel der Tochter erzählt. Die Ich-Erzählerin verwendet sehr oft Rückblenden.

1. Erstelle eine Tabelle nach folgendem Muster, in der du den Zeitverlauf im Buch übersichtlich darstellst.

Seite von / bis

Uhrzeit

Erzählte Zeit

 

 

 

 

 

 

2. Wie viel Zeit ist zwischen dem ersten und dem letzten Kapitel vergangen?

3. Auf wie viele Jahre gehen die Erfahrungen der Hauptfiguren zurück? D.h., wie viel Zeit ist zwischen den ersten Erfahrungen und der heutigen Zeit vergangen?

4. Wäre es möglich, diese Geschichte ohne Rückblenden zu erzählen? Wieso (nicht)?

Literaire theorie

Erzählzeit = reale Zeitspanne: Dauer der Lektüre eines Erzähltextes

erzählte Zeit = fiktive Zeitspanne: Dauer des erzählten Geschehens eines Erzähltextes

Quelle: http://www.fernuni-hagen.de/EUROL/termini/welcome.html?page=/EUROL/termini/9280.htm

Erstellt vonDaan Willebrands
Buch Vanderbeke, Birgit Das Muschelessen
NummerN3/3
Niveau3
Studienlast2
ArbeitsformVierergruppen
FokusRollenspiel
Lernziele

sich in Charaktere hineinversetzen

Aufgabe

Stellt euch vor: Ihr seid die Nachbarn der Familie in Das Muschelessen. Du hast gemerkt, dass die Kinder nie mit deinen Kindern spielen dürfen und die Kinder sehr unglücklich aussehen.

1. Bildet Vierergruppen.

2. Besprecht in eurer Gruppe, warum die Kinder nie mit den anderen Kindern im Garten spielen dürfen. Was machen sie stattdessen in ihrer Freizeit, an ihren Wochenenden?

3. Teilt die Rollen auf. Zwei von euch übernehmen die Rolle der Eltern der Familie in der Geschichte und zwei die der Eltern eines der Nachbarkinder.

4. Schreibt einen Dialog auf, in dem die Nachbarn wissen wollen, warum die Kinder nie mitspielen dürfen, und wie die Eltern darauf antworten. Jeder kommt zweimal zu Wort.

5. Führt dieses Rollenspiel in der Klasse auf.

Erstellt vonDaan Willebrands

Niveau 4 - Opdrachten

Buch Vanderbeke, Birgit Das Muschelessen
NummerN4/1
Niveau4
Studienlast1
Arbeitsformindividuell
FokusInbezugsetzung von DDR und Figuren/Szenen
Lernziele

historisch-politische Analyse

Aufgabe

Die Geschichte Das Muschelessen kann auf verschiedene Weisen gelesen werden. Sie kann nicht nur als soziale und psychologische Studie der deutschen Nachkriegsfamilie verstanden werden, sondern auch als politische Parabel über jene Zeit. Die Familie aus dem Buch kann deswegen mit der Situation in der DDR verglichen werden.

1. Besuche den Youtube-Kanal von Mirko unter "Theorie", und schau dir sein Video über die DDR an. 

2. Gib an, welche/s der unten stehenden Instanzen/Ereignisse von welcher Figur/Szene im Buch repräsentiert werden könnte:

a. Die Behörden der DDR

b. Die Bürger der DDR

c. Der Mauerfall

2. Begründe deine Antwort mit Beispielen aus dem Text (je ca. 50 Wörter).

3. Suche im Text direkte Aussagen und Hinweise auf das Regime der DDR bzw. die Veränderungen und Schwierigkeiten, die aus dieser Herkunft für die Familie resultieren. Beispiel: Die Mutter hatte ihre Lehrerprüfung im Westen wiederholen müssen.

Literaire theorie

http://www.youtube.com/watch?v=tDIwB7uaRHk

Bronnen

Vanderbeke, Birgit: Das Muschelessen. Text & Kommentar. Buchners Verlag, Bamberg 2000, S.73.

Erstellt vonDaan Willebrands
Buch Vanderbeke, Birgit Das Muschelessen
NummerN4/2
Niveau4
Studienlast1,5
Arbeitsformindividuell/ in Zweiergruppen
FokusFiguren
Lernziele

Gegensätze erkennen, stereotype Rollenbilder analysieren

Aufgabe

Der Vater hat eine bestimmte Vorstellung von einer idealen Familie und idealen Kindern. Allerdings werden seine Erwartungen nicht erfüllt, sodass es zu ständigem Stress und sogar physischen Züchtigungen der Kinder kommt.

Individuell:

1. Schreib dir auf, welche Gegensätze und stereotypen Rollenbilder dir im Buch auffallen. Was sind die Erwartungen des Vaters von den anderen Familienmitgliedern und wie denken diese darüber/ welche Gefühle rufen diese bei ihnen hervor?

In Zweiergruppen:

2. Vergleicht eure Notizen.

3. Erstellt gemeinsam anhand eurer Notizen eine tabellarische Gegenüberstellung vom Sohn, was die Erwartungen des Vaters betrifft, und was seine eigenen Interessen bzw. Gefühle sind.

4. Erstellt diese Gegenüberstellung auch für die Tochter.

Erwartungen des Vaters

Seite/ Zeile

Gefühle des Sohnes (3)/ der Tochter (4)

Seite/ Zeile

...

 

 

 

 

 

 

 

5. Erstellt jetzt jeweils eine Tabelle für die gegensätzlichen Rollenbilder und Lebenserwartungen der Eltern.

a)

"Rolle"/ Charaktereigenschaft des Vaters

Seite/ Zeile

" Rolle"/ Charaktereigenschaft der Mutter

Seite/ Zeile

"logisch abstrakt"

21/9

"praktisch konkret"

21/10

"großzügig"

22/24

"knickerig"

22/34

...

 

 

 

b)

Lebenserwartungen des Vaters

Seite/ Zeile

Lebenserwartungen der Mutter

Seite/ Zeile

...

 

 

 

 

 

 

Erstellt vonDaan Willebrands
Buch Vanderbeke, Birgit Das Muschelessen
NummerA4/3
Niveau4
Studienlast3
Arbeitsformindividuell/ in Zweiergruppen
FokusThema/Aufbau
Lernziele

Systematischer Vergleich zweier Werke Vanderbekes

Aufgabe

Sechs Jahre, nachdem Birgit Vanderbeke 1990 Das Muschelessen veröffentlichte, kam ihr neues Buch Friedliche Zeiten heraus, in dem es wieder um eine aus der DDR geflüchtete Familie und deren Beziehungen geht. Beide Erzählungen haben vom Stil, Aufbau und Inhalt her Gemeinsamkeiten.
Die Hälfte der Klasse hat Das Muschelessen, und die andere Hälfte Friedliche Zeiten gelesen.

Individuell:

1. Mache dir Notizen über den Inhalt, die Sprache (ist sie einfach, schwierig, alltäglich...), Personen, Erzähler, Ende (offen/abgeschlossen), Thema.

2. Setz dich zusammen mit einem Mitschüler, der die andere Erzählung gelesen hat.


In Zweiergruppen

3. Erzählt euch gegenseitig, worum es in der Erzählung geht, und wie sie endet.

4. Besprecht danach die Sprache. Wie sind die Sätze? Handelt es sich in beiden Erzählungen um Spachtelsätze, oder hat die eine einen einfacheren Satzbau? (Habt das Buch dabei auch zur Hand).

5. Wer ist der Erzähler in den Erzählungen?

6. Wer sind die dargestellten Personen?

7. Wie ist das Vater-Mutter-Verhältnis in beiden Erzählungen, und wie ist das Verhältnis der Eltern gegenüber den Kindern?

8. Welche Themen werden angesprochen?

9. Was fällt euch noch ein? Habt ihr andere Fragen?

10. Erstellt zu zweit eine tabellarische Gegenüberstellung beider Werke, in der ihr sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede auflistet.

Erstellt vonDeniz Altinay-Sezen

Docenteninformatie

Inhalt

Der Text handelt von der gleichsam 'symbolischen Entsorgung' des von einer Geschäftsreise noch abwesenden, seine Familie bevormundenden Vaters - Das Muschelessen ist die Chronik eines allmählichen Respektverlusts und einer beginnenden Emanzipation. Der dominante und auf Konventionen und Etikette sehr bedachte Vater kommt eines Abends - die Familie erwartet ihn jeden Moment von einer Geschäftsreise zurück und kocht darum eine dem Vater mundende Speise: Muscheln - nicht wie erwartet zurück. Im Verlauf des Abends - während die Muscheln kochen - 'singt' die Familie den abwesenden Vater 'ab'. Aus der Perspektive der Tochter bekommt der Leser nach und nach Einblick in das Familienleben und dessen Dynamiken (Vater, Mutter, Tochter und Sohn) und erfährt, wie die Familie sich von der 'Herrschaft des Vaters', der Instanz der (inkorporierten) Normierung, emanzipiert. Die Muscheln landen am Ende ungegessen im Müll.

Schwierigkeitsgrad

Literarisches Niveau: Auch wenn die Thematik 'Familie' unmittelbar an die Lebenswelt der Schüler anknüpft, so werden diesen doch gewisse historische Kenntnisse des Lebens in den beiden deutschen Staaten (BRD und DDR) abverlangt. Zudem gilt es einige Motive - insbesondere das Zentralmotiv dieser Erzählung: die Muscheln - zu erkennen und zu deuten. Auf Leseniveau 3 aber dürften sich die Schüler dem gewachsen zeigen.

Sprachliches Niveau: Der Text wird dominiert von extrem langen Sätzen. Der eher mündliche, rhythmische und atemlose Gestus der Sprache verdankt sich dem häufigen Gebrauch von Kommata, die als Satzzeichen die Punkte nahezu ersetzen. Umgangssprachliche, den Schülern wohl nicht vertraute Wörter erschweren die Lektüre zudem. Ab GER-Niveau B2 dürfte die Lektüre - wenngleich nicht ohne Schwierigkeiten - zu bewältigen sein.

 

Dimensionen

Indikatoren

Hinweise zu komplizierenden Faktoren

Allgemeine Voraussetzung (um den Text verstehen zu können)

Bereitschaft

Die Bereitschaft der SchülerInnen zur Lektüre des Buches kann, der komplexen Satzstrukturen wegen, erst ab Leseniveau 3 erwartet werden. Eine kurze Erläuterung der in der Erzählung verhandelten Thematik - 'das Gesetz des Vaters' in der Familie und dessen (vorläufige) Suspension - kann als 'Köder' ausgelegt werden.

Interessen

SchülerInnen, die sich für familiale Dominanz- und Unterordnungsverhältnisse sowie Normierungsprozesse innerhalb der Familie interessieren, werden die Erzählung gern lesen;  allerdings sollten sie bereits eine gewisse Reife entwickelt haben, da es sich ja nicht um ein 'klassisches Jugendbuch' handelt.

Allgemeinkenntnisse

Kenntnisse über die Geschichte der DDR und der BRD erleichtern eine adäquate Lektüre. SchülerInnen sollten zudem schon ein wenig mit dem (soziologischen) Rollenbegriff und genderbezogenen Fragestellungen bzw. den damit jeweils erfassten Phänomenen vertraut sein. 

Spezifische kulturelle und literarische Kenntnisse

Spezifische kulturelle Kenntnisse sind eher nicht vonnöten. Die Liedzitate "Brüder zur Sonne zur Freiheit" sowie "Völker hört die Signale" (S. 6) sollten jedoch historisch korrekt 'situiert' werden können. Auf literarischer Ebene gilt es Bekanntschaft mit den Figuren Medea, Christian Buddenbrook sowie Effi Briest gemacht zu haben (bzw. diese Bekanntschaft - durch prägnante, kurze Textauszüge aus Die Buddenbrooks, Effi Briest und beispielsweise der Medea des Euripides - interessierten Schülern zu ermöglichen).

Fertigkeit bezüglich des Sprachgebrauchs und des literarischen Stils

Vokabular

Die Erzählung ist in einem eher mündlichen Gestus gehalten. Die Bedeutung der - nicht überbordend oft, aber doch dann und wann vorkommenden - umgangssprachlichen Wörter dürften den SchülerInnen lediglich kontextuell erschließbar sein ("schnippeln", "Schuften und Rackern", "Pingeligkeit", "Pep haben" etc.).

Satzkonstruktion

Die Sätze sind von nachgerade opulenter Länge. Allerdings bleiben diese - trotz ihrer Länge - letztlich in ihren grammatischen Bezügen transparent. Exemplarisch: "[M]ein Vater ist aufgesprungen, wenn wir etwas nicht gewusst und gefragt haben und es erklärt bekommen wollten, und hat den Ziegler zur Hand genommen und darin gesucht, dann hat er es erst für sich selbst gelesen und noch in anderen Büchern nachgeschlagen, am Ende sind manchmal drei, vier Bände aufgeschlagen gewesen, und mein Vater hat gründlich alles, was wir wissen wollten, in drei vier Bänden bei Ziegler studiert, während wir unruhig geworden sind […]." (S. 32)

Stil

Die Ich-Erzählerin erzählt gleichsam 'ohne Punkt und Komma' - um eine idiomatische Wendung zu bemühen, die sich, im Wortsinne genommen, leicht falsifizieren ließe. Der Stil lässt sich charakterisieren als 'Mimesis atemloser Mündlichkeit'. Die (scheinbare) Naiveität oder Harmlosigkeit dieses 'Plapperns' kollidiert dabei mit dem Ernst der verhandelten Thematik. Die (prekäre) Abwesenheit des Vaters - der Leser wird dessen Kommen erwarten - sorgt für Spannung.

Fertigkeit bezüglich der literarischen Verfahrensweise

Handlung

Der Vater der Familie kommt, wider Erwarten, nach einem wichtigen Geschäftstermin nicht zum Abendessen - die Muscheln kochen bereits - nach Hause. 'Auf den Tisch' kommt, anstelle der Muscheln - Leibspeise des Vaters -, 'die Wahrheit' über diesen: Aus der Perspektive der Tochter erfährt der Leser nach und nach, wie zerrüttet das Verhältnis der Familienmitglieder zum Vater ist. Setting und Thema stellt Schüler auf Leseniveau 3 vor keine Schwierigkeiten.    

Chronologie

Die erzählte Zeit lässt sich exakt quantifizieren: Eine Zeitspanne, die sich - chronologisch - von 18:03 bis 21:45 Uhr erstreckt. Diese wenig komplexe Zeitordnung findet sich allerdings 'angereichert' durch zahlreiche Rückblenden - Erinnerungen der Tochter -, die die Geschichte der Familie und deren prekäres Verhältnis zum dominanten Vater beleuchten. Auf Leseniveau 2 könnte dies ein Problem darstellen.

Erzählstrang/-stränge

Es gibt nur einen Erzählstrang,  der die Beziehung der Familie (Tochter, Mutter, Sohn) zum Vater verhandelt. Für Leser aller Niveaus ist dies unproblematisch.

Perspektiven

Die Geschichte wird retrospektiv aus der Ich-Perspektive der 18-jährigen Tochter erzählt. Die übrigen Familienmitglieder werden im Redefluss der Tochter in indirekter Rede wiedergegeben.  Einen Wechsel der Erzählperspektive gibt es nicht, weshalb Leser aller Niveaus keine Schwierigkeiten haben werden.

Bedeutungsschichten

Die Erzählung kennt eine gewisse Komplexität der Bedeutungsstrukturen, die jedoch, da sehr explizit verhandelt, SchülerInnen auf Leseniveau 3 wohl zugänglich sein dürften. Das In-Beziehung-Setzen von familiärer Problematik und politischer Sozialisation des Vaters, die Deutung des Muschel-Motivs sowie die Gender-Thematik sind geeignet, Schülern den Weg von Leseniveau 3 nach 4 zu bahnen.

Fertigkeit bezüglich der literarischen Figurengestaltung

Charaktere

Der Leser lernt die Charaktere - Vater, Mutter und Bruder - ausschließlich aus der Perspektive der Tochter kennen.  Die Charakterisierung der Figuren (deren 'Koalieren' bzw. 'Opponieren' im familialen 'Macht-/Kraftfeld') erfolgt dabei eher schematisch entlang einer Kette signifizierender Attribute: (nicht-)Muscheln, (nicht-)Musik, (nicht-)Verwilderung, (nicht-)Fußball etc. Diese Zuschreibungen kommen in der Bedeutung 'Alle gegen den bevormundenden Vater' final zum Stillstand.

Zahl der Figuren

Vater, Mutter, Tochter, Sohn: Die 'Personaldecke' der Erzählung ist eher 'dünn' und stellt Schüler aller Niveaus vor keine Schwierigkeiten.

Verhältnisse

Die Verhältnisse der Familienmitglieder zueinander lassen sich, in abstrahierender Betrachtung, auf das Begriffspaar '(nicht-legitimierte/nicht-reflektierte) Normsatzung' vs. 'Transgression' bringen. Auf einer weniger abstrakten Ebene: Konflikt (Tochter, Mutter und Sohn auf der einen, der Vater auf der anderen Seite)

Benutzte Quellen

 

Vanderbeke, Birgit: Das Muschelessen (1990)
http://www.br-online.de/wissen-bildung/telekolleg/faecher/deutsch/literatur/folge_12/gaeste.shtml
http://www.br-online.de/br-alpha/autoren-portraets-DID1246005935161/grundkurs-deutsch-literatur-birgit-vanderbeke-ID1246367262412.xml
http://www.chgtraunstein.de/files/faecher/deutsch/muschel.pdf
http://de.wikipedia.org/wiki/Das_Muschelessen